Gravitationswellen Nachdem   man   sie   1974   indirekt   nachgewiesen   hat,   hat   man   nun   signifikante   Beweise   dafür, Gravitationswellen   direkt   nachgewiesen   zu   haben.   Schön,   nur   was   hat   man   da   eigentlich   entdeckt? Was genau sind Gravitationswellen? Und was genau ist Gravitation? Kurz   gesagt:   „Gravitation   ist   ein   Effekt   der   Raumkrümmung,   die   wiederum   durch   Masse   generiert wird.“ Also,   Masse   krümmt   den   Raum   und   die   Krümmung   bewirkt   die   Anziehungskraft,   die   wir   als Gravitation bezeichnen. Was    uns    zu    der    Frage    bringt,    woraus    besteht    der    Raum?    Gemäß    gültiger    Auffassung    des kosmologischen   Standardmodells   besteht   Raum   aus   Nichts.   Keine   Energie,   keine   Masse,   kein Irgendwas, sondern einfach Nichts. Und   dieses   Nichts   wird   durch   Masse   gekrümmt.   Soweit,   dass   es   Einfluss   (Anziehungskraft)   auf eben das hat, was es gekrümmt hat, Masse nämlich. Übertragen   aufs   wirkliche   Leben   heißt   das,   dass,   wenn   ich   aus   dem   Fenster   falle,   das   gekrümmte Nichts dafür sorgt, dass ich mit 9,81 Meter pro Sekunde beschleunigt werde. Ein   recht   effektives   Nichts,   wenn   man   das   so   sagen   darf.   Nehmen   wir   aber   die   Masse   weg,   wird das   gekrümmte   Nichts   zu   einem   geraden   Nichts   und   hat   dann   wieder   nichts   an   gravitativer Wirkung. Ergo, ohne Masse kein gekrümmtes Nichts. Ohne gekrümmtes Nichts keine Gravitation. Und   jetzt   kommt   da   etwas,   das   eine   Krümmung   des   Nichts   verursacht,   ohne   dass   Masse   im   Spiel ist. Auch,   wenn   es   nur   eine   temporäre   Krümmung   ist.   Also   nichts   ohne   Bestand,   praktisch   nur   etwas, das   mal   kurz   da   war.   Sozusagen,   gleich   einem   Vogel,   mal   eben   vorbeifliegt.   Oder   anschaulicher vorstellbar, gleich einer Welle, die unermüdlich den Ozean durchquert. Die   Frage   ist   nur,   was   es   war,   dass   da   mit   299792   km/Sekunde   durchs   Weltall   zieht   und   den   Raum verzieht.   Für   einen   Moment   zwar   nur   und   ohne   spürbare   Wirkung   zu   erzeugen,   aber   immerhin meßbar. Nicht spürbar, aber meßbar? Nehmen   wir   spiegelglattes   Wasser   und   markieren   eine   Strecke   von   10   Metern.   Jetzt   lassen   wir   ein Modellboot,   sagen   wir   von   10   cm   Länge,   diese   Strecke   mit   exakt   gleichbleibender   Geschwindigkeit abfahren   und   messen   die   Zeit.   Dann   lassen   wir   es   zurückfahren   und   messen   wieder   die   Zeit.   Nur diesmal   sorgen   wir   für   eine   5   cm   hohe   Welle,   über   die   das   Boot   hinweg   muß.   Die   Wegstrecke,   die das   Boot   zurücklegen   muss,   verlängert   sich   um   die   Strecke,   um   die   die   Wölbung   der   Welle   länger ist,   als   die   ideale   gerade   Strecke.   Dadurch   ändert   sich   auch   die   Zeit,   die   das   Boot   für   die   Strecke benötigt und seien es auch nur Sekunden oder Teile davon. Wenn   nun   Gravitationswellen   unterwegs   sind   und   den   Raum   dort,   wo   sie   ihn   passieren,   für   eben diesen   Moment   der   Passage   krümmen,   ändern   sich   die   Distanzen   zwischen   den   Orten,   zwischen denen sich die Gravitationswelle bewegt. Stellen   wir   uns   vor,   wir   stehen   an   einem   Ende   eines   Korridors   und   das   andere   Ende   ist   10   Meter entfernt.   Nun   läuft   eine   Gravitationswelle   durch   diesen   Korridor.   Nehmen   wir   eine   starke,   eine richtig   starke   Gravitationswelle,   dann   könnten   wir   sehen,   wie   das   Ende   des   Korridors   sich   auf   uns zu bewegt, um gleich darauf wieder an seinen alten Platz zurück zu kehren. Nur   müssten   wir   dabei   unglaublich   schnell   sehen   können,   denn   bei   einem   Tempo   von   299792   km/s braucht   die   Gravitationswelle   für   10   Meter   kaum   mehr   als   eine   3   millionste   Sekunde.   Um   die gesamte   Erde   zu   durchqueren,   braucht   sie   gerade   mal   0,06   Sekunden.   Ein   Wimpernschlag   dauert länger! Wir   wissen   jetzt   zwar,   was   sie   macht,   wie   schnell   sie   ist   und   wie   man   sie   messen   kann,   aber immer   noch   nicht,   woraus   sie   besteht.   Masse   kann   es   nicht   sein,   da   diese   mit   anderer   Masse interagieren würde, zudem kann etwas, das Masse hat, nicht 299792 km/s schnell sein. Wenn   der   Raum   aus   Nichts   besteht,   kann   er   keine   Wellenenergie   übertragen,   so   wie   wir   es   von Wasser oder Luft (Schallwellen) kennen. Demnach   muß   es   etwas   rein   Energetisches   sein,   denn   auch   Energie   kann   den   Raum   krümmen, oder etwas, das wir noch nicht kennen. ‘‘Wenn   ich   eine   Frage   habe,   die   niemand   beantworten   kann,   kann   ich   nur   abwarten,   bis   ich jemanden finde, der sie beantworten kann. Gemäß    der    Schleifenquantengravitationstheorie    besteht    der    Raum    nicht    aus    Nichts,    was    die Erklärung von Gravitationswellen einfacher machen könnte. Nur    ist    die    Schleifenquantengravitationstheorie    eine    unbestätigte    Theorie,    ebenso    wie    die Stringtheorie   und   in   gewisser   Weise   leidet   auch   das   Standardmodell   an   diversen   unbestätigten Elementen.   Nur   ist   das   Standardmodell   das   am   besten   erforschte,   das   verständlichste   und   das,   an das die Mehrheit glaubt. Nachdem   wir   die   Frage,   was   Gravitationswellen   sind,   nicht   abschließend   beantworten   können, können wir fragen, wozu wir sie nutzen können. Primär   als   Plaudertaschen.   Denn   sie   erzählen   uns,   woher   sie   kommen   und   im   Idealfall   auch, wodurch   sie   entstanden   sind.   Kurz   gesagt,   der   Mensch   hat   etwas   mehr,   auf   das   er   schauen   kann. Bekommt   dadurch   mehr   Informationen,   die   er   als   Sensation   bewerten   kann.   Man   könnte   auch sagen,   mehr   Schnaps,   um   zu   löschen   der   Neugier   Durst.   Gut,   man   muß   es   jetzt   nicht   Schnaps nennen. Wenngleich, ein einprägsames Synonym für Neugier befriedigende Erkenntnisse. In     dem     Zusammenhang     ist     es     interessant,     die     Entstehung     der     kürzlich     gemessenen Gravitationswelle näher zu betrachten. Ursache   war   die   Verschmelzung   zweier   Schwarzer   Löcher   von   29   und   36   Sonnenmassen.   Wobei   3 Sonnenmassen   an   Energie   in   Form   einer   Gravitationswelle   freigesetzt   wurden.   Das   ist   mehr Energie     als     unser     gesamtes     Sonnensystem     enthält     und     ungefähr     so     viel,     wie     das Dreifachsonnensystem Alpha Centauri zu bieten hat. Bedenkt   man,   dass   die   Stärke   der   Gravitation   im   Quadrat   zur   Entfernung   abnimmt   und   dass   sie sich   kugelförmig   ausbreitet,   kann   man   die   Frage   stellen,   wie   viel   an   Gravitationskraft   übrig   bleibt, wenn   ihr   Ursprung   Lichtjahre   entfernt   ist.   Oder,   wie   immens   stark   das   Ereignis   gewesen   sein   muß, wenn es nach 1,3 Milliarden Lichtjahren immer noch meßbar ist. Man   stelle   sich   vor,   ein   Schwarzes   Loch,   das   29   mal   so   schwer   ist,   wie   unsere   Sonne.   Daneben eins, das noch um 7 Sonnen schwerer ist. Wie kamen die eigentlich so nahe zusammen? Schwarze   Löcher   kommen   nicht   aus   dem   Nichts,   sondern   sind   der   Überrest   einer   Supernova,   also von   Sonnen,   die,   salopp   gesagt,   explodiert   sind.   Jedoch   nicht   von   jeder   Supernova,   sondern   nur von   eher   schweren   Sternen.   Blaue   Überriesen   sind   ideale   Kandidaten.   Zumal   derart   schwere   und heiße   Sterne   nur   wenige   Millionen   Jahre   alt   werden.   Und,   wenn   zufällig   zwei   dieser   Überriesen   ein Doppelsternsystem bilden, ist es nur eine Frage der Zeit, bis man zwei Schwarze Löcher hat. Diese   kreisen   nun   um   einen   gemeinsamen   Schwerpunkt.   Solange   Anziehungskräfte   und   Fliehkräfte gleich sind, handelt es sich um ein stabiles System, das Jahrmilliarden überdauern kann. Sobald   aber   die   Fliehkräfte   schwächer   sind,   als   die   Anziehungskraft,   beginnt   die   Annäherung. Gleichzeitig   steigt   die   Geschwindigkeit,   die   am   Ende   wohl   fast   zwei   Drittel   der   Lichtgeschwindigkeit erreichte. Sobald   die   Ereignishorizonte   der   Schwarzen   Löcher   in   Kontakt   miteinander   kommen,   kommt   es   zu einem   Effekt,   für   den   die   meisten   Astrophysiker   Haus,   Hof   und   große   Teile   ihres   Lebens   geben würden, um ihn  aus der Nähe sehen zu können. Was   da   genau   passiert,   ist   nicht   wirklich   vorstellbar.   Zumal   es   praktisch   unsichtbar   ist.   Zwei   primär unsichtbare   Objekte   von   nicht   vorstellbarer   Energie   verschmelzen   mit   ebenso   nicht   vorstellbarer Geschwindigkeit   und   geben   dabei   innerhalb   von   millionsten   Sekunden   mit   3   Sonnenmassen   eine wieder nicht vorstellbare Menge an Energie ab. Für   einen   Sekundenbruchteil   ist   dies   mehr   Energie,   als   sämtliche   Sterne   des   beobachtbaren Universums   im   gleichen   Zeitraum   aussenden.   Was   man   aber   nicht   falsch   verstehen   sollte.   Denn, wenn   alle   Sterne   des   Universums   gleichzeitig   all   ihre   Energie   freisetzen,   gäbe   es   wohl   keinen einzigen dunklen Fleck mehr. Es   ist   schwer,   mitunter   auch   falsch,   auf   kosmischen   Maßstäben   zu   versuchen,   Dinge   in   Verhältnis zueinander zu bringen. Allzu leicht kann es Vorstellungen auch in falsche Bahnen lenken. Wie   viel   Spannendes   nun   neue   Gravitationswellendetektoren   in   Zukunft   bringen   werden,   darüber kann man schwer spekulieren. Was Spekulationen betrifft, vielleicht noch ein, zwei Gedanken zu Warpantrieb und Zeitreisen. Damit   der   Warpantrieb   Überlichtgeschwindigkeit   erreicht,   muß   zumindest   die   Kompression   des Raums   ebenfalls   mit   Überlichtgeschwindigkeit   erfolgen.   Da   die   Gravitation   sich   aber   „nur“   mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet…, na ja, vielleicht findet man noch einen anderen Trick. Hat    irgendjemand    auf    diesem    Planeten    eine    Vorstellung    davon,    wie    man    mit    Hilfe    einer Gravitationswelle   die   Raumzeit   so   verbiegen   kann,   dass   man,   wenn   man   heute   hindurchgeht,   im Gestern ankommt? Nein? Gut, denn alles andere wäre zumindest fragwürdig…  © 2016 ‘‘Die Vergangenheit lebt in der Erinnerung. ‘‘Die einzige Form der Zeitreise ist die, mit der Zeit zu reisen.
Gravitationswellen Nachdem   man   sie   1974   indirekt   nachgewiesen   hat,   hat   man   nun signifikante       Beweise       dafür,       Gravitationswellen       direkt nachgewiesen   zu   haben.   Schön,   nur   was   hat   man   da   eigentlich entdeckt?   Was   genau   sind   Gravitationswellen?   Und   was   genau   ist Gravitation? Kurz   gesagt:   „Gravitation   ist   ein   Effekt   der   Raumkrümmung,   die wiederum durch Masse generiert wird.“ Also,   Masse   krümmt   den   Raum   und   die   Krümmung   bewirkt   die Anziehungskraft, die wir als Gravitation bezeichnen. Was   uns   zu   der   Frage   bringt,   woraus   besteht   der   Raum?   Gemäß gültiger   Auffassung   des   kosmologischen   Standardmodells   besteht Raum   aus   Nichts.   Keine   Energie,   keine   Masse,   kein   Irgendwas, sondern einfach Nichts. Und   dieses   Nichts   wird   durch   Masse   gekrümmt.   Soweit,   dass   es Einfluss   (Anziehungskraft)   auf   eben   das   hat,   was   es   gekrümmt hat, Masse nämlich. Übertragen   aufs   wirkliche   Leben   heißt   das,   dass,   wenn   ich   aus dem   Fenster   falle,   das   gekrümmte   Nichts   dafür   sorgt,   dass   ich mit 9,81 Meter pro Sekunde beschleunigt werde. Ein   recht   effektives   Nichts,   wenn   man   das   so   sagen   darf.   Nehmen wir   aber   die   Masse   weg,   wird   das   gekrümmte   Nichts   zu   einem geraden    Nichts    und    hat    dann    wieder    nichts    an    gravitativer Wirkung. Ergo,   ohne   Masse   kein   gekrümmtes   Nichts.   Ohne   gekrümmtes Nichts keine Gravitation. Und    jetzt    kommt    da    etwas,    das    eine    Krümmung    des    Nichts verursacht, ohne dass Masse im Spiel ist. Auch,   wenn   es   nur   eine   temporäre   Krümmung   ist.   Also   nichts ohne    Bestand,    praktisch    nur    etwas,    das    mal    kurz    da    war. Sozusagen,    gleich    einem    Vogel,    mal    eben    vorbeifliegt.    Oder anschaulicher   vorstellbar,   gleich   einer   Welle,   die   unermüdlich   den Ozean durchquert. Die   Frage   ist   nur,   was   es   war,   dass   da   mit   299792   km/Sekunde durchs   Weltall   zieht   und   den   Raum   verzieht.   Für   einen   Moment zwar    nur    und    ohne    spürbare    Wirkung    zu    erzeugen,    aber immerhin meßbar. Nicht spürbar, aber meßbar? Nehmen   wir   spiegelglattes   Wasser   und   markieren   eine   Strecke von   10   Metern.   Jetzt   lassen   wir   ein   Modellboot,   sagen   wir   von   10 cm      Länge,      diese      Strecke      mit      exakt      gleichbleibender Geschwindigkeit   abfahren   und   messen   die   Zeit.   Dann   lassen   wir es   zurückfahren   und   messen   wieder   die   Zeit.   Nur   diesmal   sorgen wir   für   eine   5   cm   hohe   Welle,   über   die   das   Boot   hinweg   muß.   Die Wegstrecke,   die   das   Boot   zurücklegen   muss,   verlängert   sich   um die   Strecke,   um   die   die   Wölbung   der   Welle   länger   ist,   als   die ideale   gerade   Strecke.   Dadurch   ändert   sich   auch   die   Zeit,   die   das Boot   für   die   Strecke   benötigt   und   seien   es   auch   nur   Sekunden oder Teile davon. Wenn   nun   Gravitationswellen   unterwegs   sind   und   den   Raum   dort, wo    sie    ihn    passieren,    für    eben    diesen    Moment    der    Passage krümmen,    ändern    sich    die    Distanzen    zwischen    den    Orten, zwischen denen sich die Gravitationswelle bewegt. Stellen   wir   uns   vor,   wir   stehen   an   einem   Ende   eines   Korridors   und das     andere     Ende     ist     10     Meter     entfernt.     Nun     läuft     eine Gravitationswelle   durch   diesen   Korridor.   Nehmen   wir   eine   starke, eine   richtig   starke   Gravitationswelle,   dann   könnten   wir   sehen, wie   das   Ende   des   Korridors   sich   auf   uns   zu   bewegt,   um   gleich darauf wieder an seinen alten Platz zurück zu kehren. Nur   müssten   wir   dabei   unglaublich   schnell   sehen   können,   denn bei   einem   Tempo   von   299792   km/s   braucht   die   Gravitationswelle für   10   Meter   kaum   mehr   als   eine   3   millionste   Sekunde.   Um   die gesamte    Erde    zu    durchqueren,    braucht    sie    gerade    mal    0,06 Sekunden. Ein Wimpernschlag dauert länger! Wir   wissen   jetzt   zwar,   was   sie   macht,   wie   schnell   sie   ist   und   wie man    sie    messen    kann,    aber    immer    noch    nicht,    woraus    sie besteht.   Masse   kann   es   nicht   sein,   da   diese   mit   anderer   Masse interagieren   würde,   zudem   kann   etwas,   das   Masse   hat,   nicht 299792 km/s schnell sein. Wenn   der   Raum   aus   Nichts   besteht,   kann   er   keine   Wellenenergie übertragen,   so   wie   wir   es   von   Wasser   oder   Luft   (Schallwellen) kennen. Demnach    muß    es    etwas    rein    Energetisches    sein,    denn    auch Energie   kann   den   Raum   krümmen,   oder   etwas,   das   wir   noch nicht kennen. ‘‘Wenn   ich   eine   Frage   habe,   die   niemand   beantworten   kann,   kann ich   nur   abwarten,   bis   ich   jemanden   finde,   der   sie   beantworten kann. Gemäß     der     Schleifenquantengravitationstheorie     besteht     der Raum   nicht   aus   Nichts,   was   die   Erklärung   von   Gravitationswellen einfacher machen könnte. Nur   ist   die   Schleifenquantengravitationstheorie   eine   unbestätigte Theorie,    ebenso    wie    die    Stringtheorie    und    in    gewisser    Weise leidet    auch    das    Standardmodell    an    diversen    unbestätigten Elementen.   Nur   ist   das   Standardmodell   das   am   besten   erforschte, das verständlichste und das, an das die Mehrheit glaubt. Nachdem    wir    die    Frage,    was    Gravitationswellen    sind,    nicht abschließend   beantworten   können,   können   wir   fragen,   wozu   wir sie nutzen können. Primär    als    Plaudertaschen.    Denn    sie    erzählen    uns,    woher    sie kommen   und   im   Idealfall   auch,   wodurch   sie   entstanden   sind. Kurz   gesagt,   der   Mensch   hat   etwas   mehr,   auf   das   er   schauen kann.     Bekommt     dadurch     mehr     Informationen,     die     er     als Sensation    bewerten    kann.    Man    könnte    auch    sagen,    mehr Schnaps,   um   zu   löschen   der   Neugier   Durst.   Gut,   man   muß   es jetzt    nicht    Schnaps    nennen.    Wenngleich,    ein    einprägsames Synonym für Neugier befriedigende Erkenntnisse. In   dem   Zusammenhang   ist   es   interessant,   die   Entstehung   der kürzlich gemessenen Gravitationswelle näher zu betrachten. Ursache   war   die   Verschmelzung   zweier   Schwarzer   Löcher   von   29 und   36   Sonnenmassen.   Wobei   3   Sonnenmassen   an   Energie   in Form   einer   Gravitationswelle   freigesetzt   wurden.   Das   ist   mehr Energie   als   unser   gesamtes   Sonnensystem   enthält   und   ungefähr so   viel,   wie   das   Dreifachsonnensystem   Alpha   Centauri   zu   bieten hat. Bedenkt   man,   dass   die   Stärke   der   Gravitation   im   Quadrat   zur Entfernung   abnimmt   und   dass   sie   sich   kugelförmig   ausbreitet, kann   man   die   Frage   stellen,   wie   viel   an   Gravitationskraft   übrig bleibt,    wenn    ihr    Ursprung    Lichtjahre    entfernt    ist.    Oder,    wie immens   stark   das   Ereignis   gewesen   sein   muß,   wenn   es   nach   1,3 Milliarden Lichtjahren immer noch meßbar ist. Man   stelle   sich   vor,   ein   Schwarzes   Loch,   das   29   mal   so   schwer   ist, wie    unsere    Sonne.    Daneben    eins,    das    noch    um    7    Sonnen schwerer ist. Wie kamen die eigentlich so nahe zusammen? Schwarze   Löcher   kommen   nicht   aus   dem   Nichts,   sondern   sind   der Überrest   einer   Supernova,   also   von   Sonnen,   die,   salopp   gesagt, explodiert   sind.   Jedoch   nicht   von   jeder   Supernova,   sondern   nur von    eher    schweren    Sternen.    Blaue    Überriesen    sind    ideale Kandidaten.   Zumal   derart   schwere   und   heiße   Sterne   nur   wenige Millionen    Jahre    alt    werden.    Und,    wenn    zufällig    zwei    dieser Überriesen   ein   Doppelsternsystem   bilden,   ist   es   nur   eine   Frage der Zeit, bis man zwei Schwarze Löcher hat. Diese   kreisen   nun   um   einen   gemeinsamen   Schwerpunkt.   Solange Anziehungskräfte   und   Fliehkräfte   gleich   sind,   handelt   es   sich   um ein stabiles System, das Jahrmilliarden überdauern kann. Sobald      aber      die      Fliehkräfte      schwächer      sind,      als      die Anziehungskraft,   beginnt   die   Annäherung.   Gleichzeitig   steigt   die Geschwindigkeit,    die    am    Ende    wohl    fast    zwei    Drittel    der Lichtgeschwindigkeit erreichte. Sobald   die   Ereignishorizonte   der   Schwarzen   Löcher   in   Kontakt miteinander   kommen,   kommt   es   zu   einem   Effekt,   für   den   die meisten   Astrophysiker   Haus,   Hof   und   große   Teile   ihres   Lebens geben würden, um ihn  aus der Nähe sehen zu können. Was   da   genau   passiert,   ist   nicht   wirklich   vorstellbar.   Zumal   es praktisch   unsichtbar   ist.   Zwei   primär   unsichtbare   Objekte   von nicht    vorstellbarer    Energie    verschmelzen    mit    ebenso    nicht vorstellbarer    Geschwindigkeit    und    geben    dabei    innerhalb    von millionsten    Sekunden    mit    3    Sonnenmassen    eine    wieder    nicht vorstellbare Menge an Energie ab. Für   einen   Sekundenbruchteil   ist   dies   mehr   Energie,   als   sämtliche Sterne    des    beobachtbaren    Universums    im    gleichen    Zeitraum aussenden.   Was   man   aber   nicht   falsch   verstehen   sollte.   Denn, wenn   alle   Sterne   des   Universums   gleichzeitig   all   ihre   Energie freisetzen, gäbe es wohl keinen einzigen dunklen Fleck mehr. Es   ist   schwer,   mitunter   auch   falsch,   auf   kosmischen   Maßstäben   zu versuchen,   Dinge   in   Verhältnis   zueinander   zu   bringen.   Allzu   leicht kann es Vorstellungen auch in falsche Bahnen lenken. Wie   viel   Spannendes   nun   neue   Gravitationswellendetektoren   in Zukunft bringen werden, darüber kann man schwer spekulieren. Was   Spekulationen   betrifft,   vielleicht   noch   ein,   zwei   Gedanken   zu Warpantrieb und Zeitreisen. Damit    der    Warpantrieb    Überlichtgeschwindigkeit    erreicht,    muß zumindest      die      Kompression      des      Raums      ebenfalls      mit Überlichtgeschwindigkeit   erfolgen.   Da   die   Gravitation   sich   aber „nur“   mit   Lichtgeschwindigkeit   ausbreitet…,   na   ja,   vielleicht   findet man noch einen anderen Trick. Hat   irgendjemand   auf   diesem   Planeten   eine   Vorstellung   davon, wie    man    mit    Hilfe    einer    Gravitationswelle    die    Raumzeit    so verbiegen   kann,   dass   man,   wenn   man   heute   hindurchgeht,   im Gestern   ankommt?   Nein?   Gut,   denn   alles   andere   wäre   zumindest fragwürdig…  © 2016 ‘‘Die Vergangenheit lebt in der Erinnerung. ‘‘Die einzige Form der Zeitreise ist die, mit der Zeit zu reisen.
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