Feinstaub, Stickoxide
und
die feindlichen Brüder
30.01.2019
Am
Rhein
zwischen
Bingen
und
Koblenz
gibt
es
zwei
Burgen,
die
sehr
nahe
beieinander
liegen und die ´feindlichen Brüder´ genannt werden.
Der
Sage
nach
waren
die
Brüder
unversöhnlich
in
ihrer
Meinung.
Schließlich
öffneten
sie
morgens ein Fenster, nahmen Pfeil und Bogen und schoßen auf die Burg des Bruders.
Zeitgleich. Und so zufällig treffsicher, dass sie sich gegenseitig erschossen.
Die
Sage
gilt
als
Philosophie
dafür,
dass
ein
wahrhaft
unversöhnlicher
Streit,
der
nicht
lösbar
ist,
aber
dennoch
weitergeführt
wird,
irgendwann
zum
Schaden
beider
Parteien
führt.
Was das mit Feinstaub und Stickoxiden zu tun hat?
Nichts. Jedenfalls nicht direkt. Es sei denn man betrachtet die Angelegenheit emotional.
Und ordnet sie nach Interessen.
Hier der Autofahrer, der nichts weniger braucht als Einschränkungen und Regeln.
Dort die Anwohner, die nichts mehr wollen, als Ruhe und gute Luft.
Dann der Staat, der nichts mehr will als Ordnung.
Und schließlich die Autoindustrie, die nichts besser findet, als gute Geschäfte.
So gesehen haben wir nicht nur zwei Burgen, sondern vier.
Packen
wir
noch
die
Medien
dazu,
die
nach
Schlagzeilen
schürfen,
als
wären
sie
die
Protagonisten ins Jack Londons Goldschürferroman.
Kommen wir jetzt zu Fakten.
Grenzwerte.
Bis 40 mg ist alles in Ordnung. Ab 40 mg ist es gesundheitsschädlich?
Weit gefehlt.
Wie sagte Paracelsus sinngemäß: „Die Menge macht das Gift.“
Allerdings
haben
wir
zwei
Mengen.
Auf
der
einen
Seite
der
Organismus,
auf
der
anderen
Seite
das
Gift.
Und
es
macht
einen
Unterschied
ob
sich
1
Gramm
Gift
auf
20
Kilogramm
oder 120 Kilogramm verteilen.
Hinzu kommt nocht die persönliche Konstitution.
Ist man: Fit? Gesund? Ernährt sich gut? Macht genug Sport? Hat ein gutes Immunsystem?
Keine Prädisposition für Krebserkrankungen? Keinen Stress?!
Ob
etwas
schädlich
ist,
oder
wie
schädlich
etwas
ist,
ist
immer
die
Frage,
ob
es
einen
geeigneten Platz findet um schädlich sein zu können.
Aber wo will man die Schädlichkeitsgrenze ziehen?
Beim Top-Gesunden? Beim Normal-Gesunden? Beim eher kränklichen?
In der Mechanik gilt folgende Regel:
Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.
Für die Menschlichkeit kann man folgendes sagen:
Was ist sie Wert, wenn sie nicht für alle gilt?
Diskussionen:
Worüber wird diskutiert?
Über das Für und Wider. Darüber ob die eine Meinung mehr zählt als die andere.
Dabei
wird
mit
Argumenten
versucht
Meinungen
zu
beeinflussen,
soweit,
das
andere
Menschen der eigenen Meinung folgen.
Und
selten
ist
die
Meinung
eines
Menschen
wahrhaft
objektiv.
Meist
ist
sie
geprägt
von
wirtschaftlichen oder emotionalen Interessen, Bedürfnissen…, Begierden….
Schadstoffe:
Schadstoffe,
gemeint
sind
hier
die,
die
einen
Organismus
schädigen
können,
werden
in
der Medizin als Noxen bezeichnet.
Zu den Noxen zählen.
- Alle Gase die:
den Stoffwechsel stören (z.B. CO
2
/ CO)
Gewebezersetzend wirken (z.B. Ozon)
- Alle Stoffe die:
den Stoffwechsel stören
Gewebezersetzend wirken
sich in Geweben ablagern
Autoimmunreaktionen hervorufen
Organische Funktionen stören oder blockieren
Kaum ein anderer Stoff erzeugt bei der Verbrennung mehr schädlische Stoffe als Öl.
Auch in seiner raffinierten Form als Benzin oder Diesel.
Öl
ist,
nebenbei
bemerkt,
ein
so
vielseitig
nutzbarer
Werkstoff,
dass
spätere
Generationen,
so in hundert Jahren vielleicht, sagen werden, dass wir „Gold“ verbrannt haben.
Eindringen / Aufnahme:
In der Regel denkt man bei Gasen ans Einatmen. Und damit an Schädigungen der Lunge.
Das ist etwas zu wenig gedacht.
Alles,
was
klein
genug
ist,
die
poröse
Scheidewand
der
Alveolen
zu
durchdringen
gelangt
ins Blut.
Und
über
das
Blut
in
den
gesamten
Körper.
Und
letztlich
auch
ins
Lymphsystem,
das
ein
Teil des Immunsystems ist.
Damit
nicht
genugt.
Alles
was
man
über
den
Mund
einatmet
kann
sich
an
den
Speichel
binden
und
gelangt
beim
Schlucken
in
den
Magen.
Dies
ist
der
Grund
dafür,
das
Rauchen
Gastritis auslösen kann.
Über
den
Magen
gelangen
die
Schadstoffe
in
den
Darm.
Und
alles
was
kleiner
ist
als
0,01
Mikrometer, hat die Chance die Darmzotten zu passieren und ins Blut gelangen.
Man
könnte
sagen,
dass
Luftschadstoffe
nicht
nur
geatmet,
sondern
in
geringem
Umfang
auch „gegessen“ werden.
Wirkung:
Alles,
was
dem
Körper
schadet
hat
eine
negative
Wirkung.
Manchmal
entsteht
sie
spontan,
manchmal
braucht
es
Jahrzehnte.
Und
manche
entstehen
so
spät
im
Alter,
das
man
gar
nicht glauben kann, dass die Lebensweise von Jahrzehnten dafür verantwortlich sein soll.
Aber wer denkt mit 40 daran, dass er mit 80 mal Krebs haben könnte?
Wer denkt bei einer gemütlichen Zigarette an Onkologie und Intensivstation?
Man will doch leben. Man will sich doch was gönnen….
Der
Organismus
denkt
anders.
Er
ist
wie
eine
Stadt.
Je
besser
sie
gepflegt
ist,
desto
schöner ist sie.
Lässt
man
aber
zu,
dass
der
Putz
zu
brökeln
beginnt,
muss
man
sich
nicht
wundern,
wenn
alsbald
das
erste
Haus
einstürzt.
(Das
erste
Organ,
Leber,
Niere,
nicht
mehr
so
richtig
mag.)
Aber
es
sind
nicht
nur
die
offensichtlichen
Erkrankungen,
(Lungenemphysem),
die
durch
Schadstoffe
möglich
sind.
Es
sind
auch
Erkrankungen
möglich
denen
man
den
Zusammenhang
zur
schlechten
Luft,
auf
den
ersten
und
auch
zweiten
Blick,
gar
nicht
ansieht.
So steht Feinstaub im Verdacht langfristig die Entwicklung von Alzheimer zu begünstigen.
Was
durchaus
plausibel
ist
wenn
man
bedenkt,
dass
Alzheimer
duch
Plaques
im
Gehirn
verursacht wird.
Auch psychische Beeinträchtigungen sind nicht auszuschließen.
So
gibt
es
eine
Untersuchung,
ob
die
Klimaanlagen
von
Flugzeugen,
die
ihre
Luft
über
die
Triebwerke
erhalten,
in
bestimmten
Fällen
Schadstoffe
enthalten
können,
die
die
Entwicklung von Depressionen fördern können.
Können
heißt
nicht,
dass
es
dazu
kommen
muss.
Aber
seien
wir
mal
ehrlich.
Wie
natürlich,
und damit gesund, ist denn die zivilisatorische Lebensweise?
Wie
gesund
ist
denn
die
auf
Verbrennung
basierte
Energiegewinnung?
Egal
ob
Öl,
Kohle
oder Gas. Und auch Kernkraft ist letztlich eine Form von Verbrennung.
Resume:
Ich wage mal folgende Behauptung.
50 mg NOx bei 100 Autos pro Stunde sind für einen Anwohner weniger gefährlich, als
30 mg NOx bei 1.000 Autos pro Stunde.
Einfach
deswegen,
weil
die
schädigende
Wirkung
der
Schadstoffe
auch
von
der
Stärke
des
Immunsystems abhängig ist. Und Stress ist geeignet, das Immunsystem zu stören.
Wenn
man
wirklich
die
Situation
in
Ballungsräumen
verbessern
will,
reicht
es
nicht
Grenz-
werte zu ändern und Abgasbezogene Fahrverbote auszusprechen.
Weit besser wäre es den Verkehrsfluss insgesamt zu optimieren.
Wie das gehen soll?
Hallo! Bin ich die Eierlegende Wollmilchsau? Darf ich bitte auch mal etwas nicht wissen?
(Dezentralisieren wäre gut).
Allein
durch
die
Fahrweise,
kann
man
die
Abgase,
den
Reifenverschleiss
und
auch
die
Abnutzung der Bremsen um bis zu 30 Prozent reduzieren.
Fakten:
Abgase sind schlecht!
Mehr Abgase sind mehr schlecht!
Feinstaub kommt nicht nur aus dem Auspuff sondern auf von Reifen und Bremsen.
Wer
die
Grenzwerte
anheben
will
und
gegen
eine
Förderung
der
Abgasreinigung
ist,
denkt
rein wirtschaftlich.
Ohne
aber
dabei
zu
Berücksichtigen,
dass
das
Gesundheitswesen
zum
Wirtschaftssystem
gehört!
Und
ohne
dabei
zu
Bedenken,
dass
die
Volksgesundheit
ein
ganz
wesentlicher
Faktor
für
die Steigerung des Bruttosozialprodukts ist.
Ohne zu Bedenken, dass das „Glücklichsein“ ein wesentlicher Teil der Volksgesundheit ist!