Jenseits und Diesseits
23.05.2017
Wenn es das Diesseits gibt,
gibt es dann auch ein Jenseits?
Und wenn ja, wo ist es?
Woraus existiert es?
Wie ist es beschaffen?
Und kann mein Ich dort existieren?
Betrachten
wir
zuerst
einmal
das
Diesseits.
Das
Universum,
die
Welt,
wie
wir
sie
kennen.
Damit
meine ich aber nicht das, was wir sehen, sondern das, aus dem sie besteht. Materie und Energie.
Was ist Materie?
Was ist Energie?
Wir
können
sagen,
Materie
und
Energie
sind
unterschiedliche
Erscheinungsformen
der
gleichen
Ursache.
Energie
kennen
wir
als
Strahlung,
als
elektromagnetische
Felder,
als
etwas,
was
wir
sehen
(Licht)
und fühlen (Wärme), aber nicht greifen können.
Und Energie kann sich im Gegensatz zu Materie mit Lichtgeschwindigkeit bewegen.
Materie
hingegen
ist
alles,
was
wir
als
fest
und
greifbar
empfinden.
Materie
ist,
aus
unserer
zeitlichen
Perspektive
betrachtet,
beständig.
Sie
lässt
sich
schwer
bewegen
(Masseträgheit).
Sie
lässt sich schwer verändern. Aus Blei wird kein Gold, jedenfalls nicht ohne immensen Aufwand.
Aber
wenn
Materie
und
Energie
zwei
Erscheinungsformen
(zwei
Seiten)
desselben
„Stoffes“
sind,
woraus bestehen sie dann in Wahrheit?
Wir wissen es nicht!
Der
Grundstoff
für
Energie
und
Materie
könnte
ein
Abdruck,
eine
Art
„Schatten“,
jenseitiger
Energie sein. Eine Spekulation, kreiert von einer Idee, die, woher gekommen ist?
Wie denken wir?
Wie entstehen unsere Überlegungen, unsere Analysen und Schlussfolgerungen?
Auch das wissen wir nicht!
Gewiss,
wir
können
untersuchen,
wie
das
Gehirn
funktioniert,
wie
Neuronen
interagieren.
Was
aber eine Idee erzeugt, und woher das Ich, das Bewusstsein, kommt, das wissen wir nicht.
Zurück zu Energie und Materie.
Der
wesentliche
Unterschied
zwischen
Materie
und
Energie
ist,
dass
Energie
als
Welle
agieren
kann, was Materie nicht kann.
Zwar
kann
Licht
beides
sein,
mal
Welle,
mal
Teilchen,
nur
geschieht
dieser
Wechsel
nicht
willkürlich.
Ohne
Wechselwirkung,
ohne
Interaktion
mit
irgendetwas,
erscheint
Licht
als
Welle.
Gibt
es
jedoch
irgendeine Form von Wechselwirkung, zeigt es alle Charakteristika von Teilchen.
Man könnte sagen, Photonen bewegen sich als Welle und erscheinen als Teilchen.
Es
lässt
sich
aber
auch
so
sagen,
dass
sie
instabile
Energie
und
gleichermaßen
instabile
Materie
sind.
Und
das
wiederum
lässt
die
Schlussfolgerung
zu,
dass
Materie
eine
Form
von
stabilisierter
Energie
ist.
Kurz
gesagt,
das
Universum
und
alles,
was
in
ihm
enthalten
ist,
besteht
aus
Energie,
die
sich
in
verschiedenen
Erscheinungsformen
zeigt.
Und
diese
Energie
wiederum
besteht
aus
etwas,
das
wir
nicht kennen.
Zurück zum Bewusstsein, zum Leben, zu Neuronen und Denken.
Die
Funktion
unseres
Gehirns
basiert
auf
einem
neuronalen
Netzwerk,
das,
mittels
elektrischer
Energie und chemischer Botenstoffe, Informationen verarbeitet.
Die Materie, aus denen die Neuronen bestehen, besteht letztlich aus Quarks und Cluonen.
Quarks
kann
man,
zumindest
derzeit,
als
ursprünglichste
Erscheinungsform
der
Materie
betrachten.
Gewissermaßen
als
eine
Art
fundamentaler
Grundbaustoff.
Als
Cluonen
wird
eine
Form
von Bindungsenergie bezeichnet, die die Quarks zusammenhält.
Zusammen
mit
einer
unbekannten
Anzahl
von
Cluonen
bilden
jeweils
drei
Quarks
Protonen
und
Neutronen, die Grundbausteine der Atomkerne.
Wenn
nun
also
unsere
Neuronen
aktiv
sind,
dann
sind
in
Wahrheit
unzählige
Quarks
und
Cluonen
daran beteiligt.
Wir
können
nun
also
mit
einer
gewissen
Berechtigung
die
Frage
stellen,
wo
die
Gedanken,
die
wir
haben, insbesondere phantastische Gedanken, in Wahrheit gebildet werden.
Tief in uns?
Oder noch wesentlich tiefer?
Oder auf einer Ebene, die wir nicht einmal ansatzweise erfassen können?
Stellen
wir
uns
vor,
Jenseits
und
Diesseits
sind
äquivalent
zu
Energie
und
Materie.
Dass
also
Jenseits
und
Diesseits
zwei
Erscheinungsformen
der
gleichen
Ursache,
des
gleichen
Prinzips,
der
gleichen
Idee
sind.
Was
würde
dies
bedeuten?
Es
würde
bedeuten,
dass
das
Jenseits
im
Diesseits
existiert, ebenso wie das Diesseits im Jenseits.
Und dass es dennoch nicht erfassbar ist.
Materie kann nicht gleichzeitig die Eigenschaften und Fähigkeiten von Energie haben.
Ebenso kann Energie nicht gleichzeitig die Eigenschaften und Fähigkeiten von Materie haben.
Demzufolge
ist
einem
aus
Materie
bestehendem
Menschen
das
Erreichen
oder
auch
nur
die
Wahrnehmung des Jenseits unmöglich.
Ob
dies
für
jenseitige
Existenzen
ebenso
gilt,
darüber
kann
streng
genommen
nicht
einmal
spekuliert
werden.
Schließlich
ist
die
Frage
nach
der
Existenz
des
Jenseits
an
sich
schon
Spekulation.
Aus
diesem
Gesichtspunkt
betrachtet,
stellt
sich
die
Frage,
wie
sinnvoll
es
ist,
eine
Theorie
zu
entwickeln, die praktisch nicht beweisbar ist?
Ich weiß es nicht, aber wir wären keine Menschen, wenn wir es nicht tun würden….
Fazit
Wenn
mein
Gehirn,
von
dem
ich
nicht
einmal
weiß,
wie
es
im
Detail
funktioniert,
Gedanken
zum
Jenseits entwickelt, dann wird dies einen Grund haben.
Gestützt
wird
diese
Vermutung
durch
die
Tatsache,
dass
praktisch
alle
Menschen
Interesse
am
Thema Jenseits haben.
Kann
es
sein,
dass
wir
uns
so
sehr
mit
dem
Konzept
eines
Jenseits
beschäftigen,
weil
wir,
oder
vielleicht
besser
gesagt,
weil
ein
Teil
unseres
Gehirns,
intuitiv
weiß,
dass
es
ein
Jenseits
geben
müsste?
Oder basiert alles nur auf der Angst vor der Endgültigkeit des Todes?
Es gibt Menschen, die wünschen sich den Tod.
Würde
deren
Gehirn
diesen
Wunsch
zulassen,
wenn
es
wüsste,
dass
es
die
endgültige
Beendigung
der Existenz bedeutet?