Kopftuch
26.05.2017
Was
ist
das
wichtigste
Merkmal
einer
Religion?
Es
ist
der
bedingungslose
Glaube
an
die
Richtigkeit
dieser Religion.
Was ist das wichtigste Merkmal dafür, dass etwas in einer sozialen Gruppe akzeptiert wird?
Einfach
ausgedrückt,
je
mehr
Menschen
dieser
sozialen
Gruppe
es
für
richtig
halten,
desto
größer
ist die Akzeptanz. Es wird also wahr, weil alle der Meinung sind, dass es wahr ist!
Übertragen
auf
die
Religion
bedeutet
dies,
dass
die
Wahrheit,
die
Richtigkeit
des
Glaubens
gestützt
wird von der Zahl der Gläubigen. Je größer diese ist, desto bedeutender ist diese Religion.
Je bedeutender sie ist, desto richtiger „wahrer“ wird sie und damit gewinnt sie auch an Macht!
Das
wichtigste
Merkmal
einer
Religion
ist
also
die
Fähigkeit
ihrer
Verbreitung
im
Sinne
der
Gewinnung von Gläubigen!
So wurde das Kreuz zum wohl wichtigsten Symbol des christlichen Glaubens.
Tatsächlich
hat
die
christliche
Religion
weitgehend
auf
das
Präsentieren
von
Glaubenssymbolen
durch
ihre
Gläubigen
verzichtet.
Es
gibt
keine
Vorschrift,
dass
Mann
oder
Frau
Kreuzsymbole
oder
andere Symbole der christlichen Religion öffentlich tragen sollen.
Im
Islam
ist
dies
anders.
Hier
wird
den
Männern
die
Pflege
eines
Bartes
empfohlen
und
den
Frauen
das
Tragen
des
Kopftuchs.
In
streng
islamischen
Ländern
wird
das
Kopftuch
auch
schon
mal
zur
Pflichtbekleidung.
Aber entspricht dies der Tradition der islamischen Religion?
Es
gibt
eine
Überlieferung,
die
besagt,
dass
das
Kopftuch
ein
Symbol
von
Frauen
in
gehobener
gesellschaftlicher Stellung war.
Es war damit kein religiöses Symbol, sondern ein soziales.
Die
Überlieferung
besagt
auch,
dass
weniger
hoch
gestellten
Frauen
(Sklavinnen)
das
Tragen
des
Kopftuchs schließlich erlaubt wurde. Erlaubt! Nicht vorgeschrieben!
Der Vorteil war, dass diese Frauen nun nicht mehr als „Freiwild“ angesehen wurden.
Streng
genommen
kann
man
sagen,
dass
das
Kopftuch
ein
Schutz
für
die
Frau
darstellt
und
sich
gegen männliches Begehren richtet.
„Bedeckt Euch, damit die Männer Euch nicht gegen Euren Willen nehmen….“
So, oder so ähnlich, könnte man dies interpretieren.
Anders
ausgedrückt.
Es
dient
zum
Schutz
der
Frau,
vor
allzu
willkürlichen
Übergriffen
des
männlichen Patriarchats.
Im
Laufe
der
Zeit
wurde
das
Kopftuch
hingegen
als
religiös
wirksames
Symbol
in
zweierlei
Hinsicht
erkannt.
Zum
einen
dient
es
zur
sozialen
Einordnung
der
Frau.
Hier
im
Sinne
als
nicht
gleichberechtigt,
was
den Herrschaftsanspruch des Mannes stützt.
Zum anderen dient es zur Stützung der Religion, durch öffentliche Präsentation.
Nehmen wir irgendeine Straße, in der 100 Frauen leben, von denen nur eine ein Kopftuch trägt.
Nun
ändert
sich
im
Laufe
der
Zeit
das
Verhältnis
dahingehend,
dass
nur
noch
2
Frauen
dort
wohnen, die kein Kopftuch tragen. Ist es vorstellbar, wie diese beiden Frauen sich fühlen?
Absolut
frei,
ungezwungen
und
gleichberechtigt?
Oder
fühlen
sie
sich
zunehmend
als
Fremde,
als
Außenseiter?
Ich
wage
zu
behaupten,
dass
das
Kopftuch
eine
Art
sozialpsychologisches
Mittel
ist
und
hier
im
Sinne der Verbreitung der Religion verwendet wird.
Ist
dies
ethisch
vertretbar?
Dies
ist
eine
Frage,
die
ich
hier
nur
für
mich
selbst
beantworte
und
dem Leser vorenthalte, da es besser ist, sich eine eigene Meinung hierzu zu bilden.
Die
Frage,
die
mich
beschäftigt,
ist,
warum
den
Männern
nicht
ähnliche
Bekleidungspflichten
auferlegt werden.
Wenn
eine
Religion
nur
von
einem
der
beiden
Geschlechter
das
Einhalten
bestimmter
Vorschriften
fordert,
dann
ist
dies
eine
Form
der
Ungleichbehandlung.
Und
damit
auch
eine
Bestimmung,
welches Geschlecht welchen Wert hat.
Für
mich
ist
es
geradezu
absurd,
den
Wert
eines
Menschen
anhand
seines
Geschlechts
bestimmen
zu wollen.
Meine Meinung hierzu:
Jede
Frau
hat
das
Recht,
ein
Kopftuch
zu
tragen.
Aber
niemand
sollte,
aus
welchen
Gründen
auch
immer, dazu gezwungen werden, sich in irgendeiner Form zur Schau zu stellen oder zu verhüllen.
Die Freiheit, ein Kopftuch zu tragen, muss man bejahen.
Den Zwang, ein Kopftuch zu tragen, darf man mit Recht in Frage stellen.
Wenn
ich
daran
denke,
wie
viele
Kriege
Religionen
verursacht
haben,
oder
im
Namen
der
Religion
(Gottes)
geführt
wurden,
dann
nehme
ich
mir
das
Recht,
jeden
religiösen
Zwang,
insbesondere
wenn er zur Mehrung von Macht dient, betont skeptisch zu betrachten.
Das Recht der Frau auf Selbstbestimmung darf auch von einer Religion nicht beschnitten werden.
Insbesondere, wenn diese Religion von Männern dominiert wird.
Denn:
‘‘Die Bevorzugung der Einen, ist die Benachteiligung der Anderen….
Spekulation:
Was
wäre,
wenn
das
Kopftuch
von
Männern
als
sexuell
stimulierend,
sozusagen
als
Reizwäsche,
angesehen
würde?
Sagen
wir,
dass
irgendein
“Zeitgeist”
oder
Modetrend
das
bewerkstelligt
und
zunehmend Frauen mit Kopftuch mit begehrlichen Blicken bedacht würden.
Wie würden die Verfechter des religiös bedingten Tragens des Kopftuches reagieren?
Würden sie es verbieten? Oder würden sie ihre Frauen nicht mehr auf die Straße lassen wollen?